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Sonntag, 21. Januar 2007

Seeigel Gymnocidaris

(c) Rachaimer
Gymnocidaris lestocquii (DESOR)
Oberkimeridgium
Oggenhausen 1980
Sammlung georolf

Schräge Aboralansicht eines regulären Seeigels. Gymnocidariden sind sehr selten. Das vorliegende verkieselte Stück wurde beim Autobahnbau (Oggenhausen nahe Nattheim) geborgen, noch fast völlig vom Kalkstein ummantelt, und mit Salzsäure freigeätzt. Dieser Seeigel war der Bewohner eines fossilen Korallenriffs. Von der selben Fundstelle sind auch verkieselte Korallen überliefert. Das untere Bild zeigt den Aufbau eines rezenten Cidaris cidaris (LINNÉ) zum Vergleich.

(c) Rachaimer
Cidaris cidaris (LINNÉ)
Sammlung georolf

Echiniden (Seeigel) gehören zu den Echinodermen (Stachelhäutern). Sie haben meist ein starres mehr oder minder kugeliges oder abgeplattetes Gehäuse, das aus verschiedenen Skelettplatten zusammengesetzt ist (Corona). Auf einigen dieser Platten sitzen "Warzen", auf denen die Seeigelstacheln sitzen. Bei den regulären Echiniden befindet sich die Mundseite (Oralseite) unten und die Afteröffnung (Aboralseite) oben. Sie besitzen nahezu eine fünfstrahlige Symmetrie. Cidaris besitzt 5 Ambulakralfelder aus denen hydraulisch betätigte "Füsschen" und "Werkzeuge" austreten, sowie 5 mit Stacheln bestzte Interambulakralfelder. Eine Interambulakralplatte trägt eine Primärwarze (PW), die von Ringwarzen (RW) umgeben ist. Auf dem Kopf (KO) der sich auf dem Kegel (KE) der Warze befand, sitzt der Stachel.
Auf der Oralseite ist ein Kauapparat (Laterne des Aristoteles). Mit Hilfe fünfer scharfer Zähne kann der Seeigel das Substrat am Meeresboden abweiden. Auf der Aboralseite liegt die Madreporenplatte (eine Art Sieb), die die Verbindung zum Wassergefäß-System herstellt.

Lit.:
HANS HESS: Die fossilen Echinodermen des Schweizer Juras
Veröffentlichungen des Naturhistorischen Museums Basel Nr. 8 1975