Donnerstag, 5. Juli 2007

Verkieselung (Silifikation)

(c) Rachaimer
Riffschutt (Brachyopoden) verkieselt
Rotensohl (HDH) 1984
Tithon
Sammlung georolf


s.o. Ausschnittvergrößerung


(c) Rachaimer
Koralle, verkieselt
Nattheim 1980
Sammlung georolf


(c) Rachaimer
Feuerstein
Scheibenkreide
Rügen
Sammlung georolf

Eine der möglichen Erhaltungszustände von Fossilien ist die Verkieselung (Silifikation), nicht zu verwechseln mit der Verkiesung (Pyritisierung). Bei der Verkieselung ersetzt Kiselsäure (Siliziumdioxyd-Hydrat, amorphe Kieselsäure, als Konkretion auch als Feuerstein bezeichnet) die eigentliche Substanz des Fossils. Dies kann nicht nur bei tierischen, meist kalkigen Hartteilen geschehen, sondern es können auch Hölzer verkieselt werden (Petrified Forrest in Arizona). Bei der Verkieselung können sehr feine Details erhalten werden. Auch auf die Präparation wirkt sich die Verkieselung günstig aus, wenn das Fossil in säurelöslichem Kalk vorliegt: Kieselsäure ist gegen Säuren beständig, wird allerdings von Alkalien angegriffen.
Bei der Verkieselung wird während der Diagenese z. B. die Kalksubstanz eines Gehäuses durch Kieselsäure verdrängt, die meist aus Schwammnadeln von Kieselschwämmen stammt und durch zirkulierende Lösungen transportiert wird. Dort wo diese Lösungen zutreten, können sich ringförmige Strukturen, die sog. "Silifikationsringe" bilden (s. Bild: Ausschnittsvergrößerung).
Berühmt sind die "Nattheimer Korallen" für ihre Verkieselung und die damit mögliche Präparation mit ca. 10%iger Salzsäure (oder besser noch Essig- oder Chloressigsäure).
Wichtig ist, dass diese chemische Präparation in Stärke und Geschwindigkeit dem Verkieselungsgrad angepasst wird. Kompakte, gut verekieselte Fossilien können kräftig geätzt werden, feine, kaum verkieselte Fossilien nur sehr vorsichtig.
Dabei sind deren freigeätzen Teile durch Wachs zu schützen. Dieses Wachs kann abschließend dann in heißem Wasser (und wässern muss man immer gründlich) "ausgeschmolzen" werden. Das flüssige Wachs sammelt sich dann an der Wasseroberfläche und kann nach dem Erkalten abgenommen werden.