Sonntag, 15. April 2007

Aktuopaläontologische Betrachtung


(c) Rachaimer
Vogelmumie
Portiragnes Frankreich

Die oben abgebildete Vogelmumie fand ich am trockengefallenen Ufer eines Etangs Pfingsten 2006. Sie zeigt typische Merkmale, wie sie auch bei einigen Wirbeltierfossilien, insbesondere Krokodile (Stenosaurus) oder bei Flugsauriern beobachtet werden können:
Durch die Austrocknung verkürzen sich die Sehnen, sodass sich die Halswirbelsäule in typischer Weise zurückbiegt. Durch Trocknung und Salzaufnahme ist das Fleisch teilweise konserviert, sodass im Falle rascher Überdeckung durch Sediment eine "Weichteilerhaltung" möglich wäre. Die Knochen befinden sich noch weitgehend im Verband, wenn auch nicht mehr in "Lebendstellung". Die Luftröhre ist herausgetrennt, die Körperhöhle eröffnet. Wenn man diese Erhaltung mit derjenigen z.B. des Archaeopterix oder des Stenosaurusskeletts von Holzmaden (im Landesmuseum Stuttgart) vergleicht, so findet man deutliche Parallelen.

Sonntag, 1. April 2007

Kalksinter

(c) Rachaimer
Kalksinter

(c) Rachaimer
Kesselsteinbildung
Wasserboiler

Im ersten Bild wird Kalksinter in einer Höhle gezeigt. Durch Abgabe von Kohlenstoff(IV)oxid (CO2) an die Höhlenluft scheidet das sehr harte, d.h. kalkhaltige Karstwasser Kalk ab. Es bilden sich kleine Sinterwannen, die durch Sinterleisten getrennt sind, in sich wiederholender ähnlicher Anordnung.
Im unteren Bild ist die Kalkabscheidung "im Eilzugtempo" durch das Erhitzen von hartem, sehr kalkhaltigem Wasser gezeigt. Durch das Erhitzen des Wassers wird die Löslichkeit des Kohlenstoff(IV)oxidgases vermindert, sodass es zur Kalkabscheidung kommen muss. Kesselstein stört den Wärmeübergang, führt zu übermäßigem Energieverbrauch und Verschleiss.
In beiden Fällen führt also die Störung eines sich im Carbonatgleichgewicht befindlichen Wassers durch Entzug von Kohlenstoff(IV)oxid zur Kalkabscheidung. Es ist dies die Umkehrung des Verkarstungsvorgangs.